Begriffe rund um Kuren und Wellness

Kleines Lexikon auf Kurreisen-Berlin.de

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Kältetherapie

siehe ›› Kryotherapie

Kardiologie

Wissenschaft vom Herzen, welche sich mit seinen Strukturen, seinen Funktionen innerhalb des menschlichen Körpers sowie den Herzkrankheiten beschäftigt. Einige Häuser haben kardiologisch orientierte Kurprogramme vorbereitet.

Knabberfisch-Therapie
Kinesiotapes

Kinesiotapes heißen eigentlich Kinesiologie-Tapes (Kinesiologie = Wissenschaft von der Bewegung und den Muskeln, im Kurwesen Heil- oder Krankengymnastik, Bewegungstherapie). In den 1970er Jahren entwickelten die Japaner dieses kinesiologische Heilverfahren: Durch Anlegen von „Tapes“ (englisch für „Bänder“) werden im Rahmen bewegungstherapeutischer Maßnahmen Hände, Füße oder Beine präventiv bzw. nach Zuständen nach Operationen und Unfällen behandelt.

Klangschalenmassage

…, auch kurz: Klangmassage, ist wahrscheinlich eine aus Tibet stammende Anwendung, bei der auf den zu Therapierenden Klangschalen auf den Körper gestellt werden. (Der Kurpatient ist dabei bekleidet.) Zuweilen wird die Klangschale auch angehoben (ohne den zu Therapierenden zu berühren). Durch Schlagen bzw. auch nur Reiben auf der Klangschale wird Schall erzeugt, dessen Schwingungen vom Körper als Vibrationen wahrgenommen werden. Je nach Klangschale und Tonlage bekommt der Kurpatient das Gefühl unterschiedlicher Ausbreitung im Körper und allmählich entspannt sich die Muskulatur im ganzen Körper.

Klangschalenmassage im Vitalhotel am Stadtpark (Bad Harzburg). © Peter Jaruschewski (Oldenburg).

Klimakur

Klimakur – nutzt klimatische Besonderheiten eines Ortes zu Heilzwecken. Heilklimatische Effekte hängen von der Luftreinheit, der Feuchtigkeit wie von Wärme sowie der Witterung (Wetter, Sonnenscheindauer, Temperatur) ab. Oft lassen sich Klimakuren und Balneotherapie gewinnbringend für die Gesundheit verbinden.

Die Art der Klimakurorte lässt sich unterteilen in Küsten-, Hochgebirgs- und Mittelgebirgsregionen bzw. Kurort mit der Möglichkeit der Untertage-Klimatherapie. Kurorte und Seebäder in Küstenregionen punkten mit besonders reiner, vom Meer herrührende jodsalzhaltiger Luft sowie stärkerer Sonneneinstrahlung. Das Mittelgebirge zeichnet sich durch ein mildes reizarmes Klima aus. Im Hochgebirge erweist sich die Sonneneinstrahlung höher als in tiefergelegenen Bereichen, weshalb sich hier eine Sonnenlichttherapie empfiehlt. Außerdem ist die Luft im Hochgebirge so rein, dass Atembeschwerden wie Asthma behandelt werden können. Atembeschwerden können auch sehr gut in einer Untertage-Klimatherapie (alternative Ausdrücke: Höhlentherapie, Stollentherapie, Speläötherapie) vorgemommen werden.

Für Allergiker ist ein Aufenthalt im Hochgebirge oder (stundenweise) in einem Heilstollen sinnvoll, weil die Luft hier sehr arm an Pollen und Staub sind. Zusätzliche Wirkungen erzielen hier Aerosole und die nahezu gleich bleibende kühle Temperatur. ›› Atemwege-Heilkur im Heilstollen in Bad Grund

Kurorte im Mittelgebirge bietet sich für verschiedene Indikationen an, u.a. rheumatische Beschwerden, Erkrankungen der Atemwege, Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes (auch Vorsorge) sowie zur Rehabilitation an. Diverse Kurorte sind in Waldgebiete eingebettet, was zu mikroklimatischen Vorzügen führt: ausgeglichene Temperaturen, angenehm mildes Klima, saubere Luft.

„Heilklima-Kurort“ ist ein Qualitätssiegel mit sehr strengen Kriterien, die vom Deutschen Heilbäderverband vorgegeben werden. Vor allem die Güte der Luftqualität muss regelmäßig durch Gutachten nachgewiesen werden.

Kneipp-Kur

Die Kneipp-Kur – die berühmte vom Pfarrer Sebastian Kneipp ausgebaute „Wassertherapie“ – umfasst wesentlich mehr als das plakativ abgebildete Wassertreten im Kneippbecken. Eine echte Kneipp-Kur dauert 3 bis 4 Wochen und wird in einem anerkannten Kneippkurort durchgeführt. Die Therapie wird dabei auf den Kurenden individuell angepasst. Die Kneipp-Therapie (auch Kneipp-Medizin) basiert auf

  • der Bewegungstherapie
  • Elemeneten der Kräuterheilkunde: ›› Phytotherapie
  • gesunder Ernährung
  • Wassertherapie
  • Ordnungstherapie
Mit Warmwasser- und Kaltwasser-Reizen wird die Hautdurchblutung gefördert, außerdem wirken sie stärkend auf den Organismus und bei regelmäßiger Anwendung auch positiv auf das vegetative Nervensystem.

Das ›› Kurhotel Altes Kurhaus in Bad Flinsberg verfügt über eigene Mineralquellen und hat sich auf Kneipp-Kuren spezialiert.

Kohlendioxidbäder

Mit Kohlendioxidbädern können Trocken- (trockene Kohlendioxidbäder) als auch Nass-Anwendungen (Kohlensäurebäder) gemeint sein.

Kohlensäurebäder

… sind schonende Bäder mit Kohlensäure (die sich sehr schnell ins gasförmige Kohlendioxid verflüchtigt). Menschen mit Kreislaufstörungen können während des Bades gelöste Kohlensäure (aufsteigende Kohlendioxid-Bläschen) aufnehmen, was sich leicht belebend auf die Funktionen des Herzens und des Gefäßsystems auswirkt.

Kontraindikation

Der Begriff ist dem Latein entlehnt und bedeutet Gegenanzeige. Trifft eine Gegenanzeige bei einem Kurgast zu, verbieten sich bestimmte Anwendungen, weil sie den Körper sehr anstrengen bzw. sogar unverträglich und gefährlich sind. Der Kurarzt kann je nach Gesundheitszustand eine den Körper während der Durchführung belastende Anwendung untersagen, wenn er die Ansicht hat, dass eine Behandlung mehr schadet als nützt. (Zum Beispiel dürfen herzkranke Patienten kein Moorvollbad nehmen.)

Akute Infektionen, offene Wunden und Inkontinenz sind in allen Kurorten auf der Kontraindikationsliste zu finden. Des Weiteren gibt es spezielle Gegenanzeigen in einzelnen Kurorten, die mit den lokalen Heilmitteln zusammenhängen.

Ist der Kurgast gesundheitlich in so großem Maße geschädigt, dass der Kurarzt mehrere Kuranwendungen oder gar eine Kur komplett ablehnt, bestehen auch bei einer Privatkur keine Ersatzansprüche. Eine teilweise Rückerstattung von Kosten auf Grund der Nichtinanspruchnahme von Kurleistungen kann nur vorgenommen werden, wenn die Kureinrichtung freiwillig dazu bereit ist, denn eine Verpflichtung der Kureinrichtung zu einer Rückerstattung erwächst aus der Nichtinanspruchnahme von Kuranwendungen nicht.

Kryosauna

Kryosauna ist zugegebenermaßen etwas merkwürdiger Begriff, da „Sauna“ an und für sich mit hoher Wärme assoziiert wird. In einer Kryosauna passiert das Gegenteil: Es wird eine Kältetherapie durchgeführt, welche der Kryotherapie in einer Kältekammer sehr ähnlich ist. Die Kryosauna ist aber räumlich kleiner, die Größe gleich in etwa der einer Duschkabine. (Kontraindikation: Klaustrophobie.)

Kryotherapie

Kryotherapie (Kältetherapie) ist die Bezeichnung für den gezielten Einsatz von Kälte für therapeutische Zwecke. Die Kryotherapie ist sehr kurzzeitige Behandlung (oft mittels flüssigen Stickstoffs) zur Schmerzlinderung bzw. Entzündungshemmung (gegen entzündliche und degenerative rheumatische Erkrankungen), auch zur Behandlung dermatologischer Befunde (Schuppenflechte, Neurodermitis) und Anwendung bei Sportverletzungen. Nach einer Serie von Anwendungen kann eine Großzahl von Patienten auf die Einnahme von Schmerz- und Rheumamitteln verzichten.

Man unterscheidet nach Anwendungen für den ganzen Körper und für Körperregionen:

  • Ganzkörper-Anwendung: wird in einer Kältekammer oder in einer Kryosauna-Kabine vorgenommen.
  • Lokale Anwendung: oft kurzzeitiges Aufsprühen (flüssiger Stickstoff bei circa -200°C). Aber auch Eispackungen, Abreibungen, Kaltwasser-Umschläge sind lokale Kälte-Anwendungen. Die lokale Kältetherapie kann in sehr vielen Kurhotels und Kurhäusern durchgeführt werden, da die Apparatur nicht allzu viel Platz verschlingt.

Die Durchführung der Ganzkörper-Kryotherapie in einer Kältekammer ist eine kurzzeitige gezielte Ganzkörper-Kältebehandlung: Die Kälteschock-Anwendung wird in einem speziellen Raum vorgenommen, in dem der Patient einer Temperatur von -110 °C ausgesetzt wird. Ziel ist die Einflussnahme auf den Stoffwechsel auf zellulärer Ebene (Zerstörung krankhaft veränderter Gewebe). Die Behandlung dauert maximal bis 3 Minuten. Einige Körperteile müssen extra geschützt werden.

Anwendungsgebiete sind u.a. rheumatische Erkrankungen, Schmerztherapie, Schlafstörungen, Angstzustände und die Sportmedizin. Im Sport nutzt man die Kälteschock-Effekte außerdem auch im Zusammenhang mit Trainingsbelastungen.

Kurhaus · Kurheim

Das Kurhaus (bzw. Kurheim) ist ganz auf Kurgäste und deren Behandlungen ausgerichtet. In der Regel ist ein ärztlicher Bereitschaftsdienst gewährleistet.

Es bietet im Unterschied zu einem klassischen deutschen Sanatorium hotelähnliches Ambiente und eine Anzahl von Dienstleistungen gleicht denen eines Hotels. Insgesamt ist es aber nicht ganz einem Hotel gleichzusetzen. Kurhäuser verzichten des öfteren auf eine Hotel-Sterne-Einstufung.

Kurhotel

Prinzipiell lässt sich zum Kurhotel fast das Gleiche wie zum Spa-Hotel sagen. Die Kurhotels haben ihr Hauptaugenmerk auf die klassischen Kuranwendungen gerichtet. Die Entwicklung im Gesundheitstourismus geht aber eindeutig dahin, Wellness- und Beauty-Angebote, die im strengeren Sinne nicht vordergründig der Rehabiliation dienen, im Haus mit zu integrieren. Deswegen kann man die beiden Benennungen „Spa-Hotel“ und „Kurhotel“ in zunehmendem Maße nicht mehr scharf unterscheiden.

Ein Kurhotel bietet Kurbetrieb und Hotelatmosphäre. Es überwiegen Kurgäste, es können aber auch Feriengäste im Haus sein, die keine pauschale Kur gebucht haben.

Kurklinik

Kurkliniken haben meist einen Privatkur-Bereich. Dort ist das Ambiente hotelähnlicher als in der eigentlichen Klinik. Ein großer Vorteil für Kurgäste ist hier, dass verschiedene Fachbereiche angesiedelt sind, so dass rund um die Uhr eine gute medizinische Betreuung gewährleistet werden kann. Aufgrund dessen, dass es sich um eine Klinik handelt, ist natürlich eine Anzahl an Patienten im Hause, die zur Nachsorge, zur Rehabilitation oder zur regelmäßigen Behandlung von Haus- und Fachärzten zur Klinik geschickt werden.

Kurkomplex

Als Kurkomplex können mehrere verbundene Kurhäuser bezeichnet werden. Hauptmerkmal: Es handelt sich zwar um mehrere Gebäude, aber man kommt dennoch trockenen Fußes von A nach B, weil alles über Bademantelgänge erreichbar ist.

Kursanatorium

Im slawischen Sprachraum taucht diese uns tautologisch anmutendende Wortschöpfung auf. In unseren Nachbarländern macht solch eine Bezeichnung durchaus Sinn, denn der Begriff „Sanatorium“ ist nicht wie bei uns mit „Heilanstalt“ belegt, sondern es genügt für das betreffende Haus, dass es in irgend einer Form der Erholung der Gäste dient.

Kurtaxe

Die Kurtaxe – ist eine kommunale Tourismus-Abgabe, die auf Ebene einer Gemeinde nur von Gästen erhoben wird. Berechnet wird für alle Gäste die Kurtaxe nach Anzahl der Übernachtungen. Daher spricht man auch manchmal von der Beherbergungsabgabe. Die Kurtaxen variieren von Ort zu Ort mitunter recht stark, was bei längeren Aufenthalten durchaus etwas Relevanz hat.

Teilweise gibt es Ermäßigungen – beispielsweise in der Nebensaison oder für bestimmte Altersgruppen bzw. Personengruppen – oder Befreiungen von der Kurtaxe für bestimmte Altersgruppen bzw. Personengruppen, manchmal auch generell bei Sonderangeboten. Manchmal ist die Kurtaxe im Leistungspaket eines Kurhauses enthalten, was sich aber nach Drucklegung der Reisekataloge schnell mal ändern kann. (Die Tendenz geht zur Zahlung vor Ort.) Wir sind bemüht, unsere Angaben zur Kurtaxe auf dem aktuellem Stand zu halten. Änderungen sind erfahrungsgemäß auch ziemlich kurzfristig, also durchaus auch zum Jahresbeginn – nach Erscheinen unseres Kur-und-Wellness-Kataloges im Herbst des Vorjahres – möglich.

Wofür werden die Kurtaxe-Einnahmen verwendet?

Für die Gemeinden, die als Kurort anerkannt sind, sind die Einnahmen aus der Kurtaxe sehr wichtig. Diese fließen üblicherweise in die spezielle gesundheitstouristische Infrastruktur und finden sich in Leistungsangeboten eines Kurortes für den Gesundheitstourismus wieder. Wie die „Kur-Gemeinden“ die Kurtaxe im einzelnen verwenden, ist von Ort zu Ort unterschiedlich. – Manchmal erkennt man erst auf den zweiten Blick, welches Aufgabenprofil ein Kurort hat:

Zweck der Kurtaxe-Einnahmen sind in erster Linie das Erhalten, Verbessern und Erweitern der Infrastruktur. Meistens werden z.B. Parkanlagen und Promenaden mehr als anderswo gepflegt und gereinigt, Seebrücken werden erhalten, es gibt zusätzliche sanitäre Einrichtungen, besondere Beschilderungen, und Wander- und Radwege wollen erhalten und ausgebaut werden. Abhängig von der Witterung können Gerätschaften und Anlagen etc. aufgebaut bzw. wieder abgebaut werden. Weiterhin können Personalkosten abgedeckt werden, die mit dem Badetourismus zu tun haben, so u.a. das Stellen von Rettungsschwimmern und das Unterhalten von Fahrzeugen, Personal für Touristik-Information und Kurverwaltung sowie zusätzliche medizinische Bereitschaftsdienste im Kurort.

Ein anderer Teil der aus der Kurtaxe herrührenden Einnahmen dient der Subvention von verschiedenen touristischen Leistungen und Angeboten: Dazu können zum Beispiel geführte Wanderungen, Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs oder von Bäderbahnen, Ermäßigungen bei ausgewählten Eintrittsgeldern zu Museen oder bei Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen gehören. Auch eine kostenlos erhältliche spezielle Zeitung kann von der Kurtaxe getragen werden.

Kurzentrum

Als Kurzentrum bezeichnet man sehr große Kurhäuser oder Kurhäuser, die durch eine Verbindung zu weiteren Gebäuden (z.B. Kliniken mit Kurbereichen) de facto eine Erweiterung erfahren haben.

Kurzwellentherapie

Ein anderes Wort ist Diathermie. Sie umfasst heilende Behandlung mit Kurzwellen. Man arbeitet hier mit Wellen im Hochfrequenzbereich, wobei Wärme erzeugt wird. Durch die gezielte Erwärmung (circa 40°C, unterschiedliche Dosierung der Wärme möglich) wird die Blutzufuhr im Gewebe gesteigert. Vor allem bei Rheumaerkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Muskeln und der Haut sowie bei bestimmten Formen der Turmorbildung hat die Kurzwellentherapie gute Ergebnisse vorzuweisen. Auch bei Patienten mit Muskelschmerzen oder Verspannungen kann die Kurzwellentherapie erfolgreich angewandt werden.

Die Anwendungzeit der Kurzwellentherapie liegt im einzelnen 10 bis 15 Minuten, die Anzahl der Behandlungen kann von 6 bis 12 angesetzt sein.

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